Geschäftsbericht 2016 - Stadtteilgeschichten

Wirtschaftliche und demografische Entwicklung

Die Weltwirtschaft kam im Jahr 2016, vor allem in der zweiten Jahreshälfte, wieder ­etwas mehr in Schwung. Besonders Chinas Wirtschaftspolitik sorgte für Nachfrage auf dem Weltmarkt. Auch im europäischen Umfeld setzte sich die moderate Erholung der Wirtschaft fort. Größere Probleme hinsichtlich der Produktivität haben Griechenland, Italien und Spanien. Der Präsidentenwechsel in den USA, der EU-Austritt Großbritanniens sowie die anstehenden Wahlen in einigen Ländern Europas führen zu Unsicherheiten für die ­weitere Entwicklung der Weltwirtschaft.

Die deutsche Wirtschaft hat sich 2016 als stabil erwiesen und war durch ein solides Wirtschaftswachstum gekennzeichnet. Der Konsum war der wichtigste Wachstumsmotor. Auch die Bruttoanlageinvestitionen nahmen gegenüber dem Vorjahr zu. Der Anstieg ist auch der hohen Zahl Asylsuchender und den daraus resultierenden Kosten geschuldet.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber 2015 um 1,9 %. Überdurchschnittlich entwickelte sich das Baugewerbe (+2,8 %). Auch im produzierenden ­Gewerbe gab es Zuwächse (1,6 %). Die Grundstücks- und Immobilienwirtschaft wuchs um 0,8 %.

Am Arbeitsmarkt konnte eine positive Entwicklung beobachtet werden. Die Zahl der ­Arbeitslosen ist gesunken, Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäf­tigung stiegen an. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 6,1 %.

Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich 2016 im Jahresdurchschnitt gegenüber 2015 um 0,5 % (2015: 0,5 %). Für die geringe Jahresteuerungsrate 2016 war maßgeblich die Preisentwicklung der Energieprodukte verantwortlich.

Auch in Sachsen-Anhalt ist das Bruttoinlandsprodukt gestiegen (1,0 %). Positive Impulse kamen aus dem Produzierenden Gewerbe sowie dem Dienstleistungsbereich.

Die Verbraucherpreise in Sachsen-Anhalt erhöhten sich 2016 im Jahresdurchschnitt ­gegenüber 2015 um 0,6 % (2015: 0,5 %). Preiswerter waren Heizöl, Gas und Strom, verteuert haben sich u. a. Müllanfuhr sowie Dienstleistungen für Instandhaltung und Reparatur der Wohnung.

Es ist, wie auch schon in den Vorjahren, ein Anstieg der Baupreise zu verzeichnen.

Im Dezember 2016 waren in der Stadt Magdeburg 241.134 Einwohner registriert. Das bedeutet gegenüber 2015 einen Zuwachs um 2.922 Einwohner (Vorjahr: 238.212 Einwohner). Hier setzt sich der positive Trend der Vorjahre auch im Jahr 2016 fort. Grund für den Zuwachs ist u. a. auch die Zuwanderung aus den Bürgerkriegsgebieten außerhalb ­Europas, speziell aus Syrien. Es wird eingeschätzt, dass in den nächsten Jahren nicht mit einem deutlichen Bevölkerungsrückgang zu rechnen ist. Jedoch wird es zu Veränderungen in den Stadtteilen kommen. Die 6. Regionalisierte Bevölkerungsprognose  geht für das Jahr 2030 für Magdeburg von einem leichten Anstieg der Bevölkerung aus.

Der Altersdurchschnitt der Magdeburger Einwohner liegt bei rd. 45,1 Jahren. Jedoch wird es perspektivisch zu einer Verschiebung in den Altersgruppen kommen. Der Anteil der über 64-Jährigen wird ansteigen und damit auch mit fortschreitendem Alter der Anteil der Pflegebedürftigen. Die soziale Infrastruktur muss sich diesen Entwicklungen anpassen.
Im Wettbewerb um Fachkräfte wächst die Gefahr, dass Arbeitskräfte abwandern. Daher gilt es, die Attraktivität und Anziehungskraft Magdeburgs zu stärken. Junge, qualifizierte Menschen müssen hier eine berufliche Perspektive mit guter Bezahlung haben. Die Anstrengungen der Verwaltung zielen zudem weiterhin darauf ab, Fachkräfte und Berufsnachwuchs in Magdeburg zu halten bzw. zu gewinnen.

Magdeburg ist Universitäts- und Hochschulstandort mit rd. 19.000 Studenten.

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Magdeburg betrug im Dezember 2016 9,7 % (Vorjahr 10,8 %).