Geschäftsbericht 2016 - Stadtteilgeschichten
  • Ein schönes Bekenntnis
    zu einem Stück Magdeburg
Reform

Die Geschichte vom Wohnen à la carte

Magdeburgs südwestlicher Stadtteil Reform gilt vielen als Inbegriff von Moderne, von Zusammenhalt und Genossenschaft. Hier haben drei Männer ihren gemeinsamen kulinarischen Himmel auf Erden gefunden – und damit etwas Neues in Bewegung gebracht.

Wenn es Frühling wird, zwitschern nicht nur die Vögel. Kinderlachen hallt durch die Straßen, man trifft sich wieder vor der Tür und das Leben wird leichter. Um die Brunnenskulptur „Mutter und Kind“ in Reforms umgestalteter Zentrumsachse sprudelt Wasser, turnen Kinder an den Kletterstangen und -geräten, die den kleinen Platz säumen. Die Großwohnsiedlung – ab 1972 neben der weltbekannten „Gartenstadt-Kolonie Reform“ im Südwesten Magdeburgs entstanden – hat sich in den vergangenen Jahren enorm verändert.

Farbe ist eingezogen und gepflegtes Grün säumt die Wege.

Längst sind aus dem Einerlei der DDR-Plattenbauten Häuser in unterschiedlichster Anmutung entstanden, wurde und wird um- und angebaut, modernisiert und geschickt ergänzt. Farbe ist eingezogen und gepflegtes Grün säumt die Wege. Wer dem dunkel gepflasterten Streifen in der Kosmos-Promenade folgt, findet darin kleine eingravierte Botschaften. Sie erzählen dem Spaziergänger, wie sehr die Reformer ihren Stadtteil schätzen: „Stadt mit Herz“, „1A“, Smilies oder ein Kussmund sind darin während einer Bürgerbeteiligungsaktion verewigt worden. Es ist ein schönes Bekenntnis zu einem Stück Magdeburg und seinen Menschen, nicht wenige von ihnen sind hier miteinander alt geworden. Man kennt sich. Zwischen den Marktständen mit dem Angebot der tausend kleinen Dinge oder am Blumenwagen mit den bunten Pflanzen der Saison hört man ein vielfaches „Guten Tag!“ oder „Wie geht es Ihnen?“. Nahversorger und Apotheke, Lotto- und Geschenkartikelladen, Bankfiliale und die Stadtteilbibliothek gibt es entlang des Boulevards – und auch den MWG-Wohnungsmarkt Süd. Hier weiß man, dass zu einem guten Miteinander auch stabile Plattformen gehören. Eine davon ist der MWG-Nachbarschaftstreff.

Der Weg dorthin vom Markt zum Quittenweg 60 führt an sanierten Schulen vorbei. An einer Mauer gegenüber öffnet sich die täuschend echte Baumlandschaft eines Graffitis. Auf diesem Weg zieht man vorbei an den zwischen 2009 und 2012 zurück- und neugebauten MWG-Wohnhäusern der Werner-Seelenbinder-Straße 20–30. Dann sind es nur noch wenige Schritte.
 

Seit Oktober 2016 gibt es das gemeinsame „Männerkochen“ der „Drei von der Kochstelle“.

Es duftet und dampft bereits in der Küche des Treffs, darin drei Männer, die schälen, schnippeln, schneiden: Tomaten, Porree, Zwiebeln in Scheiben, Ringe und Würfel. „Fächerhähnchen auf Basilikumbandnudeln“ werden sie am Ende des Abends ihren Frauen servieren, eine Lauchsuppe mit Käse im ersten Gang. Seit Oktober 2016 gibt es das gemeinsame „Männerkochen“ der „Drei von der Kochstelle“. Das sind Peter Vogel, Uwe Held und Manfred Zühlsdorff. Sie sind Rentner, wohnen bei der MWG und sie hatten Hunger auf mehr Gemeinsamkeit.

„Die Initiative kam von Manfred“, verrät Uwe Held, der seit 1972 mit seiner Frau im Erstbezug in Nummer 54 wohnt und um nichts in der Welt „den weiten Blick über Magdeburg“ missen möchte. „Er hat mich gefragt, ob ich mitkoche. Und ich habe – obwohl ich anfangs kaum zum Assistenten taugte – Ja gesagt.“ Als Dritter kam Peter Vogel aus dem Nachbaraufgang hinzu. Er ist vor vier Jahren mit der Familie aus dem Saarland nach Magdeburg zurückgekehrt, „wegen der Gesundheit und den alten Bekannten. Der entscheidende Punkt aber war: Wir haben in Reform alles auf kurzem Weg: den Arzt, die Apotheke, den Einkauf, die Straßenbahn. Und durch den Umbau ab 2017 kriegen wir praktisch ein neues Haus! Das ist Wohnen à la carte!“

Reform in Zahlen

  • 319,1 Hektar Fläche*
  • 12.046 Einwohner*
  • 52,5 Durchschnittsalter*
* 2016, Landeshauptstadt Magdeburg, Amt für Statistik

Einfach gut – Zuhause für Jung & Alt

  • 4 Kindertagesstätten, 4 Schulen*, fast alle Schulformen
  • eine Vielzahl von Arztpraxen und Apotheken
  • 10 niedergelassene Ärzte*
  • beste Anbindung an den Magdeburger Ring
  • seit 2013 mit ausgebauter Straßenbahnlinie ideal angebunden
  • vielfältige Nahversorger und Dienstleister, Markttage, Einkaufszentrum „Bördepark“
  • Orte der Begegnung: MWG-Nachbarschaftstreff seit 7 Jahren, jährlich rund 100 Angebote
  • Stadtteilbibliothek, Sport und Freizeit: 32 Spielplätze, Freibad Süd
  • soziale Einrichtungen: Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien im Kinder- und Jugendhaus „KJH Banane“, AWO Seniorenzentrum „Hilde-Ollenhauer-Haus“, Einwohnerinitiative „Jung und Alt für Reform“, ambulante Pflegedienste, Volkssolidarität Offener Treff „Haus Skorpion“

MWG - Engagement

Breitensport300 € für Sportverein HSV Medizin
200 € SCM Spendenschwimmen
KinderUnterstützung für Kita „Quittenfrüchtchen“
Prävention500 € für Verein "Hilfe für Helfer in Not"
Unterstützung500 € Uni-Blutbank Magdeburg für die Typisierungsaktion vom leukämiekranken Philipp
Wohnumfeld600 € für Betrieb des Brunnens „Mutter und Kind“
Gemeinwesen500 € sowie Sachpreise für Adventsmarkt

MWG - Vor Ort

Mitglieder1.609
Wohnungen1.086
Leerstand0,92 %
InvestitionErneuerung von Hausanschlüssen u. Zählerkästen
Neuseit Oktober 2016: Erweiterte Mitgliederbetreuung mit Wohn- und Konfliktberatung im MWG-Wohnungsmarkt Süd
Wir verstehen uns nicht allein als Dienstleister, sondern vor allem als Wohnpartner fürs Leben. Dass wir dabei nicht jedes Problem lösen können, ist klar. Aber: Wir können Türen öffnen.
David Köster, Erweiterte Mitgliederbetreuung im MWG-Wohnungsmarkt Süd