Geschäftsbericht 2016 - Stadtteilgeschichten
  • In guter Gemeinschaft
    aufgehoben sein
Stadtfeld Ost

Zusammen ist man weniger allein

Mancher fühlt sich in Stadtfeld Ost wie im hippen Berliner Prenzlauer Berg.  Es ist Magdeburgs bevölkerungsreichster Stadtteil und beliebtes Ausgehviertel. In den gründerzeitlichen Straßenzügen findet sich die ganze Vielfalt urbanen Lebens.

Die alten Magdeburger kennen den Stadtteil noch als „Wilhelmstadt“. Die Gründerzeit prägte das Bild mit mehrgeschossigen und reich verzierten Häusern entlang rechtwinklig verlaufender Straßen. Auch wenn der Krieg Lücken riss: Stadtfeld hatte das Glück, über die Zeiten seine Struktur behalten und sich daraus weiterentwickeln zu dürfen.

Warum es hier so schön ist

Ruhige  MWG-Wohnviertel wie das in der Schenkendorfstraße mit seinem Spielplatz „Zwergenland“ grenzen heute an pulsierende Straßen wie die Große Diesdorfer Straße mit ihren Einkaufsmärkten und vielfältigem Einzelhandel. Da ist der Schellheimer Platz, ein grüner Treffpunkt für junge Familien und Studenten. Er ist zudem einer der beliebten Spielplätze des Stadtteils für die Jüngsten, um die Ecke finden sich die kreativen Kultläden wie „Purpurstern“ oder „Café 108“. Da ist die Goetheanlage, die entlang der Schrote jedermann zum Spazieren einlädt und an deren Ende sich die Pauluskirche mit ihrer schlanken achteckigen Spitze erhebt.

Wohnbedürfnisse ändern sich mit den Biografien der Menschen.

Und da ist immer wieder Neues, etwa das Wohngebäude in der Liebermannstraße, das die MWG in zeitgenössischer Architektur baute und dessen 28 barrierefreie Wohnungen mit ihren verschiedenen Grundrissen längst individuelle Mieterwünsche erfüllen. Denn Wohnbedürfnisse ändern sich mit den Biografien der Menschen - wie denen der 56 Seniorinnen und Senioren, die das Haus „Ikarus“ am Olvenstedter Platz ihr Zuhause nennen. 2003 erbaut, war es 2013 von der TLG zum Verkauf ausgeschrieben worden. Die MWG erhielt den Zuschlag. „Als wir davon hörten, ist uns ein Stein vom Herzen gefallen!“, erzählt Ingrid Bock von ihrer Erleichterung. Sie wohnte wie auch Ingrid Schroeder schon früher bei der MWG.

„Wir waren alle heilfroh, dass unsere Genossenschaft den Zuschlag bekommen hat“, gesteht auch Erika Dörner, die als eine der Ersten gemeinsam mit ihrem Mann in das Laubenganghaus gezogen war. Heute ist sie allein und umso glücklicher, hier in guter Gemeinschaft aufgehoben zu sein.  Die Seniorinnen und Senioren zwischen 70 und 97(!) Jahren wohnen hier autark und selbstbestimmt in den unterschiedlich großen Wohnungen. 50 sind es insgesamt, in denen die Wohn- und Schlafräume zum Hof, Bad und Küche zum quicklebendigen Olvenstedter Platz orientiert sind. Hier hält die Straßenbahn vorm Haus, hier findet sich „alles im Dreh“, was der Mensch so zum Leben braucht: Frisör, Fußpflege, Apotheke, Bäcker, Cafés und natürlich die Kaufhalle direkt unten im Haus. Näher kann Nahversorgung nicht sein.

Frau Chladek ist unsere gute Seele.

Das Besondere am Servicewohnen im „Ikarus“ sind jedoch die Angebote der Volkssolidarität, die von der „Hausdame“ Carmen Chladek vermittelt werden. „Hauswirtschaftliche Dienste, die Organisation von Pflegedienst, einem Hausnotruf oder Essen auf Rädern“, zählt sie Leistungen auf, die jeder Bewohner bei ihr vor Ort anmelden und so in Anspruch nehmen kann. Außerdem schaut sie nach Post und Blumen, hilft bei Formalitäten, klingelt bei jenen, die sie während der Woche nicht gesehen hat, tröstet hier, hat ein gutes Wort da. Man spürt, wie sie für ihre Arbeit brennt. Das spüren auch andere, sie sind des Lobes voll. „Frau Chladek ist unsere gute Seele“, ist der Tenor der sieben Damen, die montags ihr Glück mit der Häkelnadel oder dem Stickring finden. Es gibt außerdem die gemeinsame Sportstunde oder die Spielenachmittage, die Feste, die Feiern, die Fahrten.

Sie alle schwärmen von den Ausflügen und davon, dass keiner hier einsam sein muss, „aber eben auch gerne für sich sein kann“, unterstreicht Carmen Chladek das einfache Prinzip eines gelungenen MWG-Wohnprojektes, von dem sie weiß: „Zusammen ist man weniger allein.“

Stadtfeld Ost in Zahlen

  • 327,5 Hektar Fläche*
  • 26.116 Einwohner*
  • 40,5 Durchschnittsalter*
* 2016, Landeshauptstadt Magdeburg, Amt für Statistik

Beliebt wie eh und je

  • 12 Kindertagesstätten, 7 Schulen*, unterschiedliche Schulformen
  • 110 niedergelassene Ärzte*, Landesfrauenklinik
  • zentrumsnah, beste Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Gaststätten, Bars und Cafés, zahlreiche Nahversorger, Einzelhändler und Dienstleister, Markt auf dem Olvenstedter Platz
  • lebendige kreative Szene
  • Orte der Begegnung: Kinder- & Familienzentrum „Emma“
  • Familie, Freizeit und Erholung: sanierte Spielplätze, u. a. Goetheanlage, Schellheimer Platz, Schenkendorfstraße, Glacis
  • Vereine: u. a. Sportjugend im Stadtsportbund e. V., Kneipp-Verein Magdeburg e.V., Tennisclub „Schrotetal“ Magdeburg e. V. , Sanierungsverein „Ravelin 2“ e. V., Verein „Bürger für Stadtfeld“, OLi Lichtspiele Magdeburg
  • soziale Einrichtungen: u. a. MWG-Servicewohnen im Haus „Ikarus“ am Olvenstedter Platz, PRO VITA Seniorenpflegeheim Schenkendorfstraße, Interessengemeinsschaft Mehrgenerationenplatz

MWG - Engagement

Sozial500 € für „Bürger für Stadtfeld“
300 € für Stadtfelder Weihnachtsmarkt
Patenschaft Spielplatz Schenkendorfstraße

MWG - Vor Ort

Mitglieder1.358
Wohnungen750
Leerstand0,80 %
InvestitionSanierung von Heizung und Treppenhaus in der Wilhelm-Klees-Straße 15a – 15f
BegegnungBetreutes Servicewohnen der MWG am Olvenstedter Platz
Es ist schon etwas Besonderes, langjährigen Mitgliedern beim nächsten Lebensschritt weiterzuhelfen, Sorgen und Ängste ein Stück weit nehmen und ihnen das Gefühl vermitteln zu können, in vertrauensvollen Händen geborgen zu sein.
Stephanie Patzelt, MWG-Wohnungsmarkt Mitte