Geschäftsbericht 2017

Wirtschaftliche und demografische Entwicklung

Insgesamt bekam die Weltwirtschaft vor allem in der zweiten Jahreshälfte spürbar mehr Schwung. Die entwickelten Volkswirtschaften blieben auf Wachstumskurs. Für das Gesamtjahr 2017 wird mit einem Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung um 3,5% gerechnet (3,0% im Vorjahr). China sorgte durch eine fortgesetzt expansive Wirtschaftspolitik für eine Stützung der Nachfrage. Für Unsicherheit sorgt weiter die politische Landschaft. Der Brexit, in diese Richtung gerichtete Bestrebungen in weiteren EU-Mitgliedsstaaten und die zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik insbesondere in den USA werfen Fragen auf, die zumindest perspektivisch Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung haben könnten.

Die konjunkturelle Lage in Deutschland war auch 2017 durch ein solides Wirtschaftswachstum gekennzeichnet – dank starker Binnennachfrage und weiter gut laufendem Export. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach letzten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 2017 um 2,2% höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt ergibt sich ein Wachstum um 2,5%.

Angesichts des globalen Umfeldes mit einer wahrscheinlichen Fortsetzung der positiven Entwicklung, des florierenden Exports sowie einer stabilen Binnennachfrage kann auch 2018 ein gutes Jahr für die deutsche Wirtschaft werden. Die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts dürfte nach Meinung führender Wirtschaftsforschungsinstitute im laufenden Jahr zwischen 2,0 und 2,5% liegen.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber 2016 um 1,9%. Überdurchschnittlich entwickelte sich das Baugewerbe (+2,8%). Auch im produzierenden Gewerbe gab es Zuwächse (2,5%). Deutliche Zunahmen gab es außerdem in den meisten Dienstleistungsbereichen. Die Grundstücks- und Immobilienwirtschaft wuchs um 1,4%.

Am Arbeitsmarkt konnte eine positive Entwicklung beobachtet werden. Die Zahl der Arbeitslosen ist gesunken, Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stiegen an. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 6,7%.

Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich 2017 im Jahresdurchschnitt gegenüber 2016 um 1,3% (2016: 0,5%). Haupttreiber dabei waren steigende Preise bei Energie- und Nahrungsmitteln.

Auch in Sachsen-Anhalt ist das Bruttoinlandsprodukt gestiegen (0,8%). Positive Impulse kamen aus dem produzierenden Gewerbe sowie dem Dienstleistungsbereich.

Die Verbraucherpreise in Sachsen-Anhalt erhöhten sich 2017 im Jahresdurchschnitt gegenüber 2016 um 1,0% (2016: 0,6%). Verantwortlich hierfür waren u.a. Wasser, Strom und Gas.

Es war, wie auch schon in den Vorjahren, ein Anstieg der Baupreise zu verzeichnen.

Im Dezember 2017 waren in der Stadt Magdeburg 241.769 Einwohner registriert. Das bedeutet gegenüber 2016 einen Zuwachs um 635 Einwohner (Vorjahr: 241.134 Einwohner). Hier setzte sich der positive Trend der Vorjahre auch im Jahr 2017 fort. Grund für den Zuwachs war u.a. auch die Zuwanderung aus den Bürgerkriegsgebieten außerhalb Europas, speziell aus Syrien. Es wird eingeschätzt, dass in den nächsten Jahren nicht mit einem deutlichen Bevölkerungsrückgang zu rechnen ist. Jedoch wird es zu Veränderungen in den Stadtteilen kommen. Die 6. Regionalisierte Bevölkerungsprognose geht für das Jahr 2030 für Magdeburg von einem leichten Anstieg der Bevölkerung aus.

Der Altersdurchschnitt der Magdeburger Einwohner liegt bei rd. 45,1 Jahren. Jedoch wird es perspektivisch zu einer Verschiebung in den Altersgruppen kommen. Der Anteil der über 64-Jährigen wird ansteigen und damit auch mit fortschreitendem Alter der Anteil der Pflegebedürftigen. Die soziale Infrastruktur muss sich diesen Entwicklungen anpassen.

Im Wettbewerb um Fachkräfte wächst die Gefahr, dass gut ausgebildete Arbeitskräfte abwandern. Daher gilt es, die Attraktivität und Anziehungskraft Magdeburgs zu stärken. Junge, qualifizierte Menschen müssen hier eine berufliche Perspektive mit guter Bezahlung haben. Die Anstrengungen der Verwaltung zielen zudem weiterhin darauf ab, Fachkräfte und Berufsnachwuchs in Magdeburg zu halten bzw. zu gewinnen.

Magdeburg ist Universitäts- und Hochschulstandort mit rd. 19.000 Studenten.

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Magdeburg betrug im Dezember 2017 8,6% (Vorjahr 9,7%).